Programm

08:30 - 08:35

Begrüßung

Johannes Windeler-Frick, IBF Solutions


08:35 - 09:15

Eröffnungs-Keynote: Was Personen in der Konstruktion über die Risikobeurteilung unbedingt wissen müssen

Johannes Windeler-Frick, IBF Solutions

  • Basiswissen Risikobeurteilung – Das müssen Sie wissen, auch wenn Sie selbst keine Risikobeurteilungen erstellen. 
  • Die Risikobeurteilung ist sowohl gesetzliche Pflicht also auch in Normen gefordert! 
  • Achtung: Das 3-Stufen-Prinzip (Gefahren vermeiden, Schutzmaßnahmen, Benutzerinformationen) muss bei allen Konstruktionsentscheidungen berücksichtigt werden. 
  • Warum auch vorhersehbare Fehlanwendungen in der Konstruktion beachtet werden müssen! 
  • Die häufigsten Fehler in der Risikobeurteilung erkennen und vermeiden
  • Fragen & Antworten (Q&A)

09:15 - 10:30

Die passende Schutzeinrichtung: normgerecht und manipulationssicher auswählen und umsetzen

Kevin Nikolai, Pilz

  • Welche Schutzeinrichtung passt? Unterschiede zwischen feststehenden, beweglichen und berührungslos wirkenden Schutzeinrichtungen. 
  • Gesetzliche Vorgaben vs. Handlungsspielraum: Was die Maschinenverordnung zwingend vorschreibt und wo Sie entscheiden können.
  • Befestigungsmethoden im Vergleich: Schrauben, Nieten, Schweißen – Anforderungen an unverlierbare Befestigungsmittel, Spezialschrauben und Manipulationsschutz.
  • Manipulationsanreiz bewerten und vermeiden: Wie Sie erkennen, ob Bediener einen Vorteil durch Umgehung hätten – und wie Sie diesen Anreiz konstruktiv beseitigen.
  • Verriegelung und Zuhaltung: Wann reicht eine Verriegelung – und wann ist zusätzlich eine Zuhaltung erforderlich? Was bei der Auslegung zu beachten ist: vom Arbeitsstrom- und Ruhestromprinzip über die richtige Codierung bis hin zur erforderlichen Zuhaltekraft.
  • Flucht- und Notentriegelung: Warum manuelle Entsperrungen wichtig sind – für die Rettung eingeschlossener Personen oder den Zugang im Notfall.
  • Fragen & Antworten (Q&A)

10:30 - 10:45

Kaffeepause


10:45 - 12:00

Mehr als Maße: Sicherheitsabstände so festlegen, dass sie schützen

Markus Erdorf, Leuze 

  • Sicherheitsabstände als inhärent sichere Konstruktion: Wie mit Mindestabständen zwischen beweglichen Teilen eine Quetschgefahr vermieden werden kann.
  • Schutzeinrichtungen richtig Positionieren: damit Hindurchgreifen, Übergreifen, Untergreifen zu keiner Gefährdung führen.
  • Durchschnittsgrößen von Bedienern: Die Normen arbeiten mit Mittelwerten – wie verlässlich sind diese und wo müssen Sie nachjustieren?
  • Anordnung von Schutzeinrichtungen: In welchen Sicherheitsabstand berührungslos wirkende Schutzeinrichtungen (z. B. Lichtschranken, Scanner, einschließlich Zweihandschaltungen) platziert werden, dass sie wirksam schützen. 
  • Berechnung des Sicherheitsabstandes: Welche Faktoren – Annäherungsgeschwindigkeit und Nachlaufzeit – entscheidend sind und wie Sie sie praxisgerecht berücksichtigen.
  • Fragen & Antworten (Q&A)

12:00 - 13:00

Mittagspause


13:00 - 14:00

Was mechanische Konstrukteure über sicheren Steuerungsbau wissen müssen – Beispiele aus der Elektro- und Fluidtechnik

Thomas Müller, Festo 

  • Sicherheit durch Steuerung: Von der Risikobeurteilung zum richtigen Performance Level – wie Sie die Anforderungen praxisgerecht umsetzen.
  • Was macht ein Bauteil „sicher“ – und wann gelten Komponenten als „bewährt“?
  • Auf was bei der Auswahl von Sensor und Aktoren geachtet werden muss, wenn diese eine Sicherheitsfunktionen erfüllen müssen: Kategorie, Ausfallwahrscheinlichkeit, und Co.
  • Diagnosedeckung am Beispiel einer Ventilüberwachung: Erkennung über den Prozess, durch Drucküberwachung oder über Schaltposition
  • Not-Aus und Not-Halt: Unterschied, Einsatzzweck, Gestaltung und Position der ergänzenden Schutzmaßnahme
  • Sicherheitsprinzipien: Schutz vor unerwartetem Anlaufen, Schutz vor unkontrollierten Bewegungen, Fail-Safe-Design, Geschwindigkeiten und Kräfte begrenzen
  • Fragen & Antworten (Q&A)

14:00 - 15:00

Kann man Normen vertrauen? Die Rolle technischer Normen vor Gericht und welches Haftungsrisiko Konstruierende haben.

Dr. Thomas Wilrich, Rechtsanwalt und Professor an der Hochschule München 
Johannes Windeler-Frick, IBF-Solutions

  • Zusammenspiel von Normen und Rechtsvorschriften: Wie technische Normen und gesetzliche Anforderungen ineinandergreifen und welche Bedeutung dies für die Praxis hat.
  • Tipps zur Normenrecherche: Methoden und Quellen, um relevante Normen effizient zu finden und aktuell zu halten.
  • Wofür sind Konstruierende verantwortlich, und wofür könnten sie persönlich (in sehr seltenen Fällen) haftbar gemacht werden? 
  • Das Gesetz fordert die Einhaltung des "Standes der Technik" - wie weit helfen Normen dies zu erfüllen? 
  • Warum technische Normen in Gerichtsverfahren häufig eine Nebenrolle spielen, sie zur Haftungsvermeidung aber trotzdem essenziell sind.  
  • Warum Konstrukteure für Fehler häufig nicht bestraft werden, ab wann jedoch eine (strafbare) Fahrlässigkeit vorliegt. 
  • Tipps zur Vermeidung persönlicher Haftungsrisiken. 
  • Fragen & Antworten (Q&A)

15:00 - 15:15

Kaffeepause


15:15 - 16:15

Ergonomische Gestaltung von Maschinen – für mehr Komfort, Produktivität und Sicherheit

Vertreter der DGUV

  • Ergonomie als Sicherheitsfaktor: Wie Sie Risiken in der Konstruktionsphase von Anfang an vermeiden
  • Ergonomie in allen Lebensphasen der Maschine: Von Installation bis Wartung
  • Konstruktion für den Menschen: Körpermaße, Haltung, Bewegungen, Kraft und mentale Belastung berücksichtigen
  • Mensch-Maschine-Schnittstelle: Anzeigen, Signale und Stellteile klar und intuitiv gestalten
  • Mensch-Maschine-Interaktion mit KI: autonome oder KI-gestützte Maschinen müssen ihre geplanten Handlungen klar kommunizieren – mit angemessenen Reaktionen, verbal und nonverbal
  • Arbeitsumgebung optimieren: Lärm, Vibrationen, Beleuchtung und Klima im Blick behalten 
  • Belastungen richtig einschätzen: Dauer, Frequenz und Bewegungsabläufe kombinieren
  • Typische Konstruktionsfehler vermeiden – und Best Practices nutzen
  • Fragen & Antworten (Q&A)